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Kleine Anstandsfibel

2019-10-08

Der Tisch ist der Ort der Geselligkeit, wo man sich beim Zusammensein mit anderen Menschen wohl fühlt. Das Tischdecken ist eine Kunst. Das richtige Benehmen, wenn man am Tisch sitzt, ist eine Mischung aus Geschicklichkeit und Technik.

Alle wichtigen Dinge geschehen, während man um einem Tisch sitzt: Liebesbeziehungen, Verträge, Projekte, Freundschaften, Zusammenarbeit. Die Tischmanieren und die Geselligkeit beeinflussen und bestimmen unsere Lebensart, unsere Sprache, unsere persönliche Gestik sowohl im Alltag als auch bei besonderen Anlässen.

Wenn man von Anstandsregeln spricht, kommt einem als Erstes das Bild der klassischen Züchtigung durch einen Schlag mit dem Holzstab auf die Finger in den Sinn, eine gnadenlose Strafe für den Sünder, der gegen die strengsten Regeln, Grundsätze und unerschütterlichen Diktate verstößt. Kurz, gegen alle jene unerschütterlichen Bestimmungen, die vorschreiben, was richtig und was falsch ist.

Zwischen all den „das ziemt sich“ und „das ziemt sich nicht“ kommt aber nie etwas über die Geschichte zum Vorschein, über die Entwicklung der Gepflogenheiten, darüber, warum gewisse Regeln entstanden sind. Natürlich können wir heute die felsenfesten Wahrheiten etwas beiseite schieben, um die Tafelfreuden lockerer zu gestalten, doch muss uns bewusst bleiben, dass für den Knigge nichts sinnlos oder ungraziös ist.

Im Folgenden nun drei kleine Beispiele für gute Tischmanieren und ein paar Tricks, um sie zu verstehen und nicht mehr zu vergessen. Das absolute Minimum, um einen guten Eindruck zu hinterlassen.

ANORDNUNG DES BESTECKS

Position 1 - Ich warte

Wenn man während des Essens das Besteck hinlegen muss, um zu trinken oder sich zu unterhalten, sieht die korrekte Anordnung folgendermaßen aus:

  • Die Gabel links, die Zinken (Spitzen) nach unten gerichtet
  • Das Messer rechts, leicht oberhalb der Gabel, mit der Klinge nach innen.
  • Das Besteck darf sich nicht kreuzen
  • Die Besteckgriffe müssen auf dem Teller aufliegen, nicht auf dem Tischtuch.

WarumDiese Anordnung soll vermeiden, dass die Besteckgriffe durch Soßen oder Tunken verunreinigt werden, sich der Tischgast die Hände verschmutzt und das Tischtuch befleckt wird.

Position 2 - Ich bin fertig

Am Ende der Mahlzeit (auch, wenn Sie etwas übrig lassen) legt man das Besteck auf 6 Uhr 30

  • Die Gabel legt man links hin, mit den Zinken (Spitzen) nach oben
  • Das Messer kommt rechts daneben mit der Klinge nach innen

WarumDiese Anordnung dient dazu, das Abräumen zu erleichtern und zeigt dem Servicepersonal unbestreitbar, dass man mit dem Essen fertig ist. Wenn Sie nur ein Besteckteil hätten und es seitlich hinlegen würden, könnte das Zeichen zweideutig erscheinen.

VERWENDUNG DER SERVIETTE

Eigentlich schreibt keine Anstandsregel eine feste Position für die Serviette vor, doch ist es von Vorteil, wenn man weiß, wie man sie korrekt verwendet.

  • Die Serviette legt man vor Beginn der Mahlzeit, auch wenn man nur etwas zu trinken beginnt, auf die Oberschenkel
  • Sie darf niemals wie eine Decke ausgebreitet werden
  • Man legt sie einmal zusammengefaltet hin, mit der Öffnung zum Körper
  • Man darf nur die Innenseite benutzen

Auf diese Weise verschmutzt man sich die Kleidung nicht und verhindert es, dass wir und unsere Tischnachbarn Essensreste auf der Serviette sehen können.

POSITION DES KAFFEELÖFFELS’

Ob zuhause, an der Bar oder im Restaurant, eine Tasse Kaffee oder Espresso ist immer ein Genuss - hat aber auch seine Regeln.

  • Der Kaffeelöffel dient zum Rühren, ist aber kein Quirl! Er darf also kein zu lautes Geräusch verursachen
  • Man legt ihn, bevor man den Kaffee trinkt, auf den Unterteller, ohne ihn abzulecken
  • Nach dem Austrinken stellt man den Löffel nicht in die Tasse, sondern lässt ihn auf der Untertasse liegen

WarumDer Grund dafür ist leicht einzusehen: Wenn der Kaffeelöffel in der Tasse gelassen wurde, statt auf dem Unterteller zu liegen, ist es beim Reinigen des Tischs und beim Abräumen unendlich viel wahrscheinlicher, dass er mit Schwung herausfliegt und auf allen möglichen Oberflächen zu landen kommt - mit dem äußerst ärgerlichen Resultat, alle im Umkreis von einem Meter befindlichen Personen zu verschmutzen.

Giorgia Fantin Borghi
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